
Elsewhere
Thom van Rijckevorsel
Jonny Isaak
11.10.2025 - 23.11.2025
Vernissage 11. Oktober 2025 14:00 Uhr
Finissage 23. November 2025 14:00 Uhr

In der Ausstellung ELSEWHERE präsentiert Thom van Rijckevorsel eine skulpturale Installation, ein Video und eine Serie von Zeichnungen. Die Holzskulptur innerhalb der Installation I don’t know but I can tell you this verweist auf die inneren Strukturen von Bildschirmen, Telefonen und Werbetafeln, die Bilder mittels Licht nach außen projizieren. Gleichzeitig ruft sie die räumliche Anordnung einer Theaterbühne mit ihren Seitenflügeln ebenso in Erinnerung wie die kompositorischen Schemata der Malerei des 19. Jahrhunderts (etwa Das Floß der Medusa von Théodore Géricault), in denen einfache geometrische Formen wie Dreiecke, Kreise und Diagonalen Ordnung und Richtung in das scheinbare Chaos organischer Formen bringen. Die unterschiedlichen Medien -Video, Skulptur und Zeichnung- treten miteinander in Dialog und reagieren aufeinander.
„Mich faszinieren die Weisen, in denen Bilder (oder Erzählungen) Gestalt annehmen. Schneiden, Zuschneiden, Schichten, Skizzieren, Ausradieren, Neu-Zeichnen: all dies im Streben nach einem funktionierenden Bild. In meiner Praxis ist dieser Prozess nie abschließend; er erzeugt Bilder auf
der Suche nach ihrer Erzählung, und genau dieses Stadium fasziniert mich.
Trotz der vielen Techniken, die uns zur Verfügung stehen, um Bilder zu produzieren und zu manipulieren, ist letztlich die Vorstellungskraft der Betrachtenden das stärkste Instrument, um diesen fortlaufenden Prozess aufrecht zu erhalten.“
Thom van Rijckevorsel
In dieser Tandemausstellung treten die Arbeiten von Thom van Rijckevorsel und Jonny Isaak in einen dichten Dialog über das Entstehen, Erkennen und Verfremden von Bildern. Beide künstlerische Positionen teilen einen Fokus auf die Zwischenräume: Van Rijckevorsels Arbeiten betonen das Vorläufige, das Offene und noch nicht Festgelegte, während Isaaks Werke scheinbare Gewiss-heiten durch subtile Verschiebungen innerhalb der Bildstruktur destabilisieren.
Im Kontext einer grenzüberschreitenden und interkulturellen Zusammenarbeit gewinnt dieser Dialog eine zusätzliche Dimension: Die Kooperation spiegelt nicht nur ästhetische Prozesse von Konstruktion und Irritation wider, sondern zeigt auch das Potenzial gemeinsamer Arbeit über nationale Grenzen hinweg. In ihrer Wechselwirkung entsteht ein Spannungsfeld zwischen Prozess und Atmosphäre, Konstruktion und Irritation.
Die Ausstellung entwickelt so eine eigene Dynamik, in der das Verhältnis von Bild und Vorstellungskraft, Realität und Illusion in vielfältiger und komplementärer Weise erfahrbar wird.
„Die Werke von Jonny Isaak, oft klein im Format, laden den Betrachter dazuein,
ganz nah heranzutreten und hineinzusehen - ein Akt, der eine gewisse Intimität zwischen Malerei und Betrachtendem herstellt. Doch so nah man auch kommt, die Szenen bleiben zugleich entrückt.
Trotz der erkennbaren Elemente scheint eine eindeutige Deutung unmöglich.
Isaaks Gemälde mit ihren doppelten Horizonten und vielfältigen Monden bleiben in einem entscheidenden Sinne unvertraut und unnatürlich. In diesem Spiel mit Wiedererkennen und Verfremdung berührt die Arbeit den Begriff
des Unheimlichen. Auch wenn die Gemälde stets eine Verbindung zur natürlichen Welt behalten, wird die Realität auf subtile Weise verzerrt.“
Marie Stel, 2023
Zur Vernissage von ELSEWHERE sind ausdrücklich Kinder eingeladen. Im Rahmen der Eröffnung nehmen sie an einem Rundgang durch die Ausstellung teil und sind hieraus folgend eingeladen, zu Schöpfer*innen ihrer eigenen bildlichen Bewegungen und Formen zu werden. Eine Vielfalt an kleinformatigen Bilduntergründen ist ausgehangen, die jedes Kind/jede Erschaffer*in frei gestalten kann. Initiiert und begleitet wird die offene Kinder-Atelier-Vernissage von Diplom-Kunsttherapeutin und -vermittlerin Mareike van Elsbergen.
EN
In the exhibition ELSEWHERE, Thom van Rijckevorsel presents a sculptural installation, a video,
and a series of drawings. The wooden sculpture within the installation ‘I don’t know but I can tell
you this’ references the internal structures of screens, telephones, and billboards that project
images outward through light. It also evokes the spatial arrangement of a theater stage with its
wings, as well as the compositional schemes of nineteenth-century painting (for instance, ‘The
Raft of the Medusa’ by Théodore Géricault), in which simple geometric forms such as triangles,
circles, and diagonal lines provide order and direction within the apparent chaos of organic shapes.
The different media - video, sculpture, and drawing - all interact and respond to each other.
„I’m fascinated by the ways images (or narratives) take shape. Cutting, cropping, layering, sketching, erasing, redrawing, all in pursuit of a working image. Within my practice this process is never conclusive; it generates images in search of their narrative, and it’s exactly this stage that fascinates me. Despite the many techniques we have to produce and manipulate images, ultimately, the viewer’s imagination is the most powerful instrument in sustaining this ongoing process.“
Thom van Rijckevorsel
In this tandem exhibition, the works of Thom van Rijckevorsel and Jonny Isaak enter into a dense dialogue about the emergence, recognition, and alienation of images. Both artistic positions share a focus on the in-between spaces: van Rijckevorsel’s works emphasize the provisional, the open, and the not-yet-determined, while Isaak’s paintings destabilize apparent certainties through subtle shifts within the pictorial structure.
Placed in the context of a cross-border and intercultural collaboration, this dialogue gains an additional dimension: the collaboration reflects not only aesthetic processes of construction and disruption, but also the potential of working together across national borders. In their juxtaposition, a field of tension unfolds between process and atmosphere, between construction and irritation. The exhibition thus develops its own dynamic, in which the relationship between image and imagination, reality and illusion, becomes perceptible in diverse and complementary ways in a transnational framework.
“The works of Jonny Isaak, often modest in scale, invite you up close and draw you in – an act that establishes a certain intimacy between painting and spectator. But no matter how close you are, the scenes remain aloof at the same time. Despite the recognizable elements, a straightforward interpretation seems impossible. Isaaks paintings of doubled horizons and manifold moons remain unfamiliar and unnatural in an important sense. In this play with recognition and alienation, the work touches upon the concept of the uncanny. Though the paintings always hold a connection to the natural world, reality is subtly distorted.”
Marie Stel, 2023
Children are explicitly invited to the opening of ELSEWHERE. As part of the event, they will take a guided tour through the exhibition and are subsequently invited to become creators of their own pictorial movements and forms. A variety of small-format surfaces are provided, which each child/creator can design freely. The open children’s atelier at the opening is initiated and supervised by certified art therapist and art educator Mareike van Elsbergen.

ORBIT
Das Haus im Park in der Umlaufbahn
Hanna Hillier
Holger Becken
Der Emmericher Kunstverein zeigt ab Sonntag mit der Ausstellung „Orbit“ bis zum 13. Juli Werke von Hanna Hillier und Holger Becken. Filigran und ätherisch zeichnet Hanna Hillier unwirkliche Systeme, Flugkörper in zarten Aquarellen oder konstruiert sie aus Papier. Sie bilden zusammen mit den Objekten von Holger Becken eine Umlaufbahn.
Denn die Ausstellung zeigt sich in Kreisbahnen. Diese Sphäre lässt sich gedanklich ablaufen, Anfang und Ende begegnen sich in den geschlossen Werklinien der künstlerischen Positionen, die beide damit beschäftigt sind Raumerfahrung und Energie zu untersuchen.
Hanna Hillier (Jahrgang 1989) lebt seit ihrer frühen Kindheit in Frankfurt am Main. Der zarte Charakter, der ihren Bildern inne wohnt, mag mit der Goldschmiedekunst, die sie an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau erlernte, zu tun haben. Fein, farbintensiv und detailverliebt sind ihre Arbeiten, die sich zwischen Nähe und Distanz, Licht und Dunkelheit, Ordnung und Verspieltheit entfalten. Sie entwirft dabei Szenarien, in denen Raum und Energie als erfahrbare Sphären spürbar werden. Leuchtende Sterne, architektonisch anmutende Körper, Raster und ornamentale Wiederholungen formen Systeme, die an wissenschaftliche Modelle erinnern. Manchmal mit Objekten, die wie Maschinen erscheinen, jedoch keiner Funktion mehr dienen – Tempel oder Spielzeuge aus einer anderen Welt, deren Regeln man selbst erfinden muss.
Hillier kombiniert in ihrer Malerei und ihren Objekten verschiedene Techniken und Materialien. Das Sanfte und Flüchtige der Aquarellfarbe fasziniert sie ebenso wie die opake Präsenz von Gouache und Acryl. Die Ölmalerei, zu der sie erst vor kurzem fand, eröffnet ihr eine neue Tiefe und Brillanz, die sie in künftigen Arbeiten weiter erkunden möchte. Ihre Arbeitsweise folgt keinem Dogma – solange etwas möglich ist, darf es auch geschehen.
Auch Holger Beckens Arbeiten entstehen in einem Prozess. Er zeigt im Haus im Park Objekte und raumgreifenden Skulpturen, dazu auch Malerisches. Der 68-Jährige, der in Kleve und Goch lebt und arbeitet, legt bei seinen Werken auf Nachhaltigkeit großen Wert, (wieder-)verwendet Materialen, die man eigentlich aus anderen Zusammenhängen kennt. Etwa Balsaholz, Styropor oder Papier. Das Interessante: Seine Arbeiten, die sich zwischen Objekten und Bildflächen bewegen, leben von einer Präsenz und Spannung, die er durch immer wiederkehrende Strukturen erzeugt. „Mich interessieren die Wechselwirkungen, wenn verschiedene Ausdrucksformen in einer Arbeit aufeinander treffen“, sagt er. Bezugspunkte und Interaktion können dabei allerdings auch in unterschiedlichen Arbeiten vorhanden sein. Die gibt es etwa im Obergeschoss der kleinen Galerie im Rheinpark, wo zwei verschiedene Bilder durch ihre Gestaltung miteinander korrespondieren. Dort lassen sich kreisrunde, immer wiederkehrende (Verhaltens-)Muster entdecken.
Quelle: Rheinische Post, Markus Balser

ORBIT
Hanna Hillier
Holger Becken
Eröffnung 1. Juni 2025 11:00
1.06. - 13.07.2025
Filigran und ätherisch zeichnet Hanna Hillier unwirkliche Systeme, Flugkörper in zarten Aquarellen oder konstruiert sie aus Papier. Sie bilden zusammen mit den Objekten von Holger Becken eine Umlaufbahn. Die Ausstellung mit dem Titel ORBIT zeigt sich in einer Kreisbahn. Diese Sphäre lässt sich gedanklich ablaufen, Anfang und Ende begegnen sich in den geschlossen Werklinien der künstlerischen Positionen, die beide damit beschäftigt sind Raumerfahrung und Energie zu untersuchen.
Bis bald Bis später
Annika Kahmen + Imke Bullerkist
Bis bald Bis später Annika Kahmen + Imke Bullerkist
-
ANNIKA KAHMEN
IMKE BULLERKIST -
Vernissage
30.03.2025
12:00Begrüßung
Silke ParrasEinführung
Carla GottweinKinderatelier
Das Kinderatelier »Büro zum verschicken von geheimen und öffentlichen Botschaften und Einladungen per Flaschenpost« wurde zum ersten Mal getestet.Konzept & Durchführung
Judith Anna Schmidt
Mareike van Elsbergen -
EMMERICH | (seul) Annika Kahmen und Imke Bullerkist kannten sich bis vor einiger Zeit eigentlich noch gar nicht. Kahmen lebt in Münster, Bullerkist in Bremen. Nun kommen beide in der Hansestadt Emmerich zusammen. Und zwar in Emmerichs wohl kleinster Galerie, dem Haus im Park. Dort werden ab Sonntag Werke der beiden Künstlerinnen zu sehen sein. Unter dem Titel „Bis bald, bis später“ – so verabschiedeten sich beide immer am Telefon, wenn sie Organisatorisches zu der Ausstellung klärten – lädt der Kunstverein Emmerich für den morgigen Sonntag, 30. März, um 12 Uhr zur Ausstellungseröffnung ein. Nach der Begrüßung durch Silke Parras gibt Carla Gottwein eine Einführung.
Imke Bullerkists Metier ist die Malerei. Sie malt mit Aquarell- und Acrylfarben auf Papier. Häufig sind es tierische oder menschliche Gestalten, die sie neben Textfragmenten auf Leinwand präsentiert. Es entstehen mögliche Sinnzusammenhänge zwischen den einzelnen Arbeiten, aber das Undeutliche bleibt. Das sei bewusst so gewählt, wie sie sagt. Man erkennt Menschen und Hunde. Zumeist tragen sie Masken. Alles wirkt etwas martialisch. Und doch lässt sich der Blick nicht so leicht lösen.Die Arbeiten von Annika Kahmen sind eine Reaktion auf das Leben in einer zunehmend auf Effizienz ausgerichteten Umgebung. Sie greift dabei auf vertraute Formen und Materialien zurück: „Ich sammele viel im Alltag. Das können verschiedenste Dinge sein. Gegenstände, als auch Materialien. Die Werke selbst entwickeln sich erst im Verlauf einer behutsamen Auseinandersetzung mit dem Material. So gibt es Arbeiten aus Lego, Bügelperlen. oder Keramik. Normal fertigt sie Decken-, Wand- und Bodenobjekte. Auf letztere hat sie nun in Emmerich aber verzichtet. Beide Künstlerinnen haben etwa jeweils 20 Werke dabei.
Die Ausstellung läuft bis zum 11. Mai. Geöffnet ist das Haus im Park samstags von 13 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr (auch Ostersonntag).
Rheinische Post
ANNIKA KAHMEN
Die Arbeiten von Annika Kahmen sind eine Reaktion auf das Leben in einer zunehmend auf Effizienz ausgerichteten Umgebung. Sie greift in ihren Arbeiten auf vertraute Formen und Materialien zurück, deren Unbestimmtheit mit der Wahrnehmung der Betrachtenden interagiert. Ein weites Assoziationsfeld bietet Raum für neue Perspektiven und erlaubt es, das scheinbar Unkonkrete zu konkretisieren. Dem künstlerischen Prozess geht häufig eine funktionale Tätigkeit voraus, doch die Werke selbst entwickeln sich erst im Verlauf einer behutsamen Auseinandersetzung mit dem Material. Die Arbeiten weisen einen Rhythmus auf, der jedoch bei näherer Betrachtung immer wieder unterbrochen wird. So scheint es in den Arbeiten verschiedene Geschwindigkeiten zu geben, die miteinander in Beziehung treten und dazu einladen, innezuhalten und Räume zwischen dem Offensichtlichen zu erkunden. Die Grundlage dieser künstlerischen Konzeptionen ist das, was wir nicht sehen, was aber dennoch da ist. Wo alles einen Zweck haben muss, wird das Dazwischen sichtbar.
IMKE BULLERKIST
Imke Bullerkist’s Malereien entstehen zügig. Sie malt mit Aquarell- und Acrylfarben auf Papier und überträgt, was sie sieht und sammelt in ihren eigenen Bild-Kosmos. Häufig sind es tierische oder menschliche Gestalten, die sie neben Textfragmenten präsentiert. Es entstehen mögliche Sinnzusammenhänge zwischen den einzelnen Arbeiten aber das Undeutliche bleibt. Etwas in der Welt gibt einen Anlass für eine Denkbewegung. Etwas Permanentes, Faktisches wird zu etwas Geistigem, Flüchtigem und findet in der Malerei wieder ins Beständige, Materielle zurück.














Archiv Ausstellungen
Intro
29.09. - 10.11.2024
Judith Anna Schmidt
Kirsten Becken
Michaela Lawtoo
Sabine Stein
Silke Parras






